WURZELKANALBEHANDLUNG
Werfen wir einen Blick in Ihren Zahn
Unsere Zähne bestehen aus der sichtbaren Zahnkrone und einer oder mehreren Wurzeln, die den Zahn im Knochen verankern. Im Inneren des gesunden Zahnes befindet sich der Zahn Nerv, der durch Kariesbakterien erkranken und absterben kann. Die Bakterien können sich im Wurzelkanalsystem innerhalb des abgestorbenen Nervengewebes vermehren, über die Wurzelspitze in den Kieferknochen austreten und dort eine Entzündung hervorrufen.
Bei einer Wurzelbehandlung werden die Bakterien und abgestorbenen Gewebereste aus dem Kanalsystem und allen Verästelungen entfernt und der gereinigte Hohlraum bakteriendicht abgefüllt und verschlossen.
Grundsätzlich gilt: Durch Einsatz modernster Behandlungsmethoden und Anästhetika ist eine endodontische Behandlung in der Regel völlig schmerzfrei. Zur Behandlung eines erkrankten und bakteriell infizierten Zahnes wird dieser – nach der Betäubung – zunächst durch ein Spanngummi isoliert (Kofferdam) und anschließend geöffnet. Nach der Öffnung der Pulpenkammer (das Hohlraumsystem im Inneren des Zahnes) werden alle Wurzelkanaleingänge mit Hilfe des Operationsmikroskops dargestellt und anschließend erweitert. Sogar kleinste Nebenkanäle, verkalkte oder atypisch gelegene Kanalsysteme, die ohne optische Vergrösserungshilfen nicht zu erkennen sind, können so erreicht und gereinigt werden.
Die Reinigung und Desinfektion des geöffneten Wurzelkanalsystems im Inneren des Zahnes erfolgt chemomechanisch. Das bedeutet, dass die Wurzelkanäle bis zur Wurzelspitze mit hand- und maschinell betriebenen Feilensystemen aufbereitet werden. Hochelastische Instrumente kommen zur optimalen Aufbereitung der Wurzelkanäle zum Einsatz. Um die Bruchgefahr durch Materialermüdung auszuschließen, werden diese sehr feinen Instrumente (z. T. mit einem Durchmesser von 0,06 mm) nur einmal für Ihre Behandlung eingesetzt. Durch den Einsatz von stark desinfizierenden und Gewebe auflösenden Substanzen, die ultraschallaktiviert eingesetzt werden, können auch die zahlreichen kleinen Nebenkanäle gereinigt werden.
Sind die Wurzelkanäle vollständig gereinigt, werden sie mehrere Tage oder Wochen bis zum zweiten Behandlungstermin mit einer medikamentösen Einlage versorgt. In der abschließenden Behandlung wird das Wurzelkanalsystem vollständig gefüllt. Die dabei eingesetzte Wurzelfüllmasse wird im erwärmten, plastischen Zustand in die Kanäle eingebracht und passt sich dem vorhandenen Hohlraumsystem genau an (dreidimensionale thermoplastische Obturation). Abschließend wird der Zahn fest verschlossen. In der Folgezeit heilt die Entzündung um die Wurzelspitze herum aus und es bildet sich wieder ein gesunder Knochen.